Natürlich bietet es sich für einen so großen Betrieb mit dieser besonderen Artenvielfalt an, Lehrlinge auszubilden. Klaus Seebürger ist dazu seit 1984 berechtigt und hat seit der Niederlassung in Preten ständig bis zu vier Lehrlinge zum „Tierwirt für Schafhaltung“ in seinem Betrieb.
In dieser dreijährigen Ausbildung lernen die zukünftigen Schäfer – zu denen immer mehr Frauen gehören – alles über den Umgang, die Pflege, Versorgung und Gesundheit von Schafen und Ziegen. Sowohl im Stall, als auch auf den verschiedenen Hüteflächen. In der Schäferei Seebürger beginnen die Lehrlinge mit einem einwöchigen Praktikum, um in der Zeit herauszufinden, ob die Realität mit den Berufsvorstellungen übereinstimmt. Denn so romantisch, wie sich manch einer den Schäferberuf vorstellen mag, ist er nicht.
Es gehört neben einer großen Tierliebe, Naturverbundenheit, Selbständigkeit, handwerklichem Geschick, Improvisationstalent und Robustheit vor allem auch die Fähigkeit dazu, über einen längeren Zeitraum nur mit den Schafen, Ziegen und Hütehunden allein sein zu können. Etwas, wofür man eine große Portion an innerer Reife und Unabhängigkeit braucht – was viele unterschätzen.
Klaus Seebürger ist es besonders wichtig, dass die neuen Lehrlinge in der ersten Zeit unter seiner Aufsicht den richtigen Blick für den Umgang mit den Tieren erfahren. Erst dann bekommen sie die Möglichkeit, mit den verschiedenen Schäfern in die Hüteschäferei zu gehen, wo sie die Möglichkeit haben, die unterschiedlichen Arbeitsweisen kennen zu lernen. Am Schluss steht dann eine eigene kleine Herde, die mit Hilfe von zwei Hütehunden alleinverantwortlich betreut werden muss.
Für Seebürger ist es immer wieder spannend, jeden Lehrling auch als Chance wahrzunehmen, der mit frischem Blick auch neue Ideen und eine ganz eigene Energie mitbringt – ohne die klare Linie und Führung des Betriebes zu missachten.