Am 25.11.22 trafen aus Belgien ein Schafzüchter mit ca. 1200 Mutterschafen im flämischen Wolfsgebiet, ein Tierschutzbeauftragter und Prof. an der Uni in Gent in Persona sowie ein pensionierter Beamter im Landschaftsministerium und Züchter von ca. 100 Schafen und ein Schafzüchter mit 55 Muttern welcher auch Vorsitzender der flämischen Schafzucht ist zu einem Informationsaustauschtag in Preten ein.
In der Schäferei Seebürger wurden u. a. die Vor- und Nachteile diverser Herdenschutzhundrassen erörtert. Herr Seebürger Sen. berichtete über die Sozialisierung der Herdenschutzhunde bei seinen Schafen. So lernen die Welpen vor Ort in Preten in den ersten 12 Wochen u.a. den Umgang mit anderen Hunden und Besuchern und Maschinen und gehen danach in kleine Herden in Stallnähe und lernen so den Elektrozaun und die Schafe und Ziegen kennen.
Der belgische Schafzüchter mit den 1200 Muttern berichtete u. a. von seinen sehr positiven Einsätzen der Mastif Espaniol bei sich im Betrieb. Während der Herden und Hunde besichtigt wurden, erfolgte auch ein Austausch über zugewanderte Wölfe. Dort war es z. B. so, dass Wölfe mit Anlauf zwischen der 2. und 3. Litze hindurchsprangen, da sie dann nicht geerdet waren und somit vor Stromschlägen geschützt waren. Dies änderte sich erst als die Herde um Herdenschutzhunde erweitert wurde. Zur Sprache kam ebenfalls, dass die Wölfe sich untereinander gegenseitig schulen. So wurde erörtert, dass ein Wolf das Rudel schulte, wie man mit Hunden kämpft und ein anderer, zugewanderter Wolf schulte das Rudel dann, wie man einen Zaun überwindet.
Im Resultat bedeutete dies, dass die Wölfe nun die Zäune überwanden und dann mit den Hunden kämpften, um Schafe zu erbeuten. Besonders positiv fiel bei diesem Treffen auf, dass es einen offenen Erfahrungsaustausch bezüglich der verschiedenen Herdenschutzhunderassen gab. So konnte ein rassenunabhängiger Austausch über die Möglichkeiten und Grenzen der verschiedenen Rassen in den verschiedenen lokalen Einsatzgebieten erfolgen.